Wenn der Stoff zuhau­se sitzt, aber die guten Noten in den Prü­fun­gen aus­blei­ben – ein gros­ser Frust für Kind und Eltern. Oft ver­bun­den mit Ohn­machts­ge­füh­len und Unver­ständ­nis – strengt sich das Kind nicht genü­gend an? Doch Vor­sicht! Oft ste­cken Flüch­tig­keits­feh­ler dahin­ter. Ein läs­ti­ges und hart­nä­cki­ges Pro­blem vie­ler Kin­der, das jedoch mit­tels spe­zi­fi­scher Stra­te­gien gelöst wer­den kann.

Allem Übel zugrun­de liegt meis­tens der Zeit­druck an Prü­fun­gen. Dar­auf fixiert, fer­tig zu wer­den, ver­ges­sen die Kin­der die Sorg­falt, egal wie oft man sie vor­her dar­an gemahnt hat. Ers­ter Schritt ist daher immer: mit dem Kind das Zeit­ma­nage­ment trai­nie­ren. Am Anfang jeder Prü­fung gilt es kurz ein­zu­tei­len, wie viel Zeit etwa pro Auf­ga­be zur Ver­fü­gung steht, und dann es geht es ans Lösen der Auf­ga­ben – immer zuerst die ein­fa­chen und die schwie­ri­gen zum Schluss. Nur so kann ein küh­ler Kopf bewahrt werden.

Und nur mit küh­lem Kopf ist das Kind in der Lage, alle wei­te­ren spe­zi­fi­schen Stra­te­gien gegen Flüch­tig­keits­feh­ler anzuwenden.

Zum Bei­spiel:

  • Beim Rech­nen jeden Schritt auf­schrei­ben. Klei­ne Rechen­schrit­te im Kopf machen zu wol­len ist die Quel­le der meis­ten Flüch­tig­keits­feh­ler. Dies gilt eben­so für die Mass-Ein­hei­ten, deren Ver­tau­schung leicht pas­siert und Punk­te kos­tet. Immer mit aufschreiben!
  • Nach jeder Auf­ga­be: kurz nach­rech­nen! Kann das stim­men? Zum Bei­spiel bei Sub­trak­tio­nen: ergibt die Addi­ti­on wie­der den Ausgangswert?
  • Bei Recht­schrei­bung: Immer als eige­nen Schritt zum Schluss ein­pla­nen. Zuerst die Schreib­pha­se, dann ein­mal kurz durch­at­men, dann die Über­prüf­pha­se. Hel­fen kann hier zum Bei­spiel, die Wör­ter rück­wärts durch­zu­ge­hen. So wird der “Flüch­tig­keits-Modus” des Gehirns überlistet.

Jedes Kind hat zudem sei­ne eige­nen, spe­zi­fi­schen Flüch­tig­keits­feh­ler, die es wie­der und wie­der macht (zum Bei­spiel Minus und Plus ver­wech­seln, bestimm­te Wör­ter falsch schrei­ben, Gross­schrei­bung ver­ges­sen). Die­se gilt es zu iden­ti­fi­zie­ren und auf das Kind zuge­schnit­te­ne Ver­mei­dungs­stra­te­gien ein­zu­üben. Mit ein biss­chen Krea­ti­vi­tät und Dran­blei­ben gelingt dies in den meis­ten Fäl­len. Ent­schei­dend ist die Wie­der­ho­lung: die pas­sen­den Feh­ler­ver­mei­dungs­stra­te­gien müs­sen so oft und so lan­ge ein­ge­übt wer­den, bis sie auto­ma­ti­siert ablau­fen und auch unter Prü­fungs­druck nicht ver­ges­sen werden.
Und wenn sich dann die ers­ten Erfolgs­er­leb­nis­se ein­stel­len, ist die Freu­de bei Kind und Eltern rie­sig. Ger­ne bera­ten wir Sie zu die­sem Thema!